Weniger Wolken. Mehr Hitze. Und fast niemand spricht drüber.
Ich habe mir heute mal Wolken angeschaut.
Nein, kein romantischer Sonnenuntergang, sondern:
„Cloud Feedbacks and Climate Sensitivity“, 13. Mai 2025, Hansen & Kharecha.
Klingt nach Facharbeit. Ist aber ein echter Schlag in die Magengrube.
Teil einer Datei-Sammlung zur Klimakatastrophe – 300+ Reports, die der Öffentlichkeit vermutlich völlig unbekannt sind. Ich hab reingeschaut. Und wäre am liebsten gleich wieder raus.
Was ich darin gefunden hab, ist schwer zu schlucken. Aber ich versuch’s mal aufzuschreiben.
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Die Erde verliert ihren Spiegel.
Die Erde reflektiert seit 2000 0,5 % weniger Sonnenlicht.
Das nennt sich Albedo. Es ist wie der natürliche Sonnenschutz unseres Planeten. Und er schwindet.
Die Folge: 1,7 W/m² mehr Energie bleiben im Klimasystem.
Das ist nicht bloß ein Zahlenspiel.
Diese zusätzliche Hitze entspricht einem CO₂-Anstieg von 138 ppm – ohne dass auch nur ein weiteres Kohlekraftwerk ans Netz gegangen wäre.
Das ist ein Boost, den niemand geplant hat.
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Wolken sind nicht mehr, was sie mal waren.
Die Schuldigen sind – zu einem kleinen Teil – wir.
Weniger Schiffsabgase = weniger Aerosole = weniger Wolkenbildung. Das kennen wir.
Aber der eigentliche Schock ist:
Die Wolken verändern sich, weil das Klima sich verändert.
Weniger Wolken, höhere Wolken, durchlässigere Wolken.
Wolken, die weniger reflektieren – und mehr Wärme im System halten.
Eine positive Rückkopplung, die das System weiter beschleunigt.
Wir stehen buchstäblich unter offenem Himmel – und der hört auf, uns zu schützen.
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Klimasensitivität: Die Zahl, die alles verändert
Die offizielle Schätzung:
3 °C Erwärmung bei Verdopplung von CO₂ – laut IPCC.
Die realistischere Zahl, laut Hansen & Kharecha?
4,5 °C ± 0,5 °C.
Und sie sagen: Eine Sensitivität unter 3 °C ist mit über 99 % Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen.
Das ist nicht irgendein Szenario. Das ist nicht die Zukunft.
Es beginnt jetzt.
Denn der Großteil der zusätzlichen Energie ist schon im System – die Verzögerung liegt nur an der Trägheit von Ozeanen und Eis.
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Und was machen Medien & Politik?
Sie ignorieren es.
Kein Aufschrei, keine Schlagzeilen, keine Korrektur der Weltklimamodelle auf den Titelseiten.
Die Autoren sagen selbst: Die Kritik an ihrer Arbeit kam nicht inhaltlich – sondern ad hominem.
Man wollte sie nicht hören.
Vielleicht, weil sie recht haben.
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Warum das alles wichtig ist?
Weil es zeigt, dass das Klima nicht linear, sondern exponentiell reagiert.
Weil es bedeutet, dass viele der heutigen Emissionsziele auf unrealistischen Annahmen beruhen.
Weil es klar macht:
Wir haben weniger Zeit. Weniger Spielraum. Weniger Puffer.
Und weil wir verdammt nochmal drüber reden sollten.
Mein Fazit?
Ich wünschte, ich hätte was Hoffnungsvolleres gefunden.
Hab ich aber nicht.
Stattdessen eine stille Erkenntnis:
Wir verlieren gerade unsere Wolken.
Nicht alle. Noch nicht.
Aber die, die uns geschützt haben – sie werden weniger.
Und mit ihnen schwindet die Illusion, dass wir das alles irgendwie „managen“ können.
Wenn du dich heute gefragt hast, warum es in Spanien, Italien, Frankreich, Portugal, Tunesien oder Indien wieder so heiß ist:
Vielleicht ist 'Wolken' die Antwort.
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